Dr. Guido Leidig
Home
Vita
Publikationen
Forschung
Abstracts
Arbeitspapiere
Statements / Interviews
Vorträge
Mitgliedschaften /
Lehrtätigkeit
Links
Impressum
...realisiert durch
sagene
Dr.Guido Leidig Forschungsarbeiten
Forschung ►► kompletter Artikel als PDF-Dokument  Dr. Guido Leidig Forschungsartikel
Abstract

In Zeiten zunehmender Dynaxität in ökonomischen und gesellschaftlichen Systemen benötigt man - so die Theorie - effizient entscheidende Führungskräfte, die entscheidungs- relevante Aufgaben wahrnehmen, welche eine Willensfreiheit voraussetzen. Einige Neurologen/Neurobiologen vertreten nun die These, dass es keinen freien Willen gibt, weil alle Entscheidungen - somit auch Führungsentscheidungen - neuronal determiniert sind. Es wird darauf verwiesen, dass die Hirnforschung zweifelsfrei den Beweis erbracht hätte, dass das menschliche Gehirn schon vor jeder bewussten Entscheidung zu einer Handlung beginnt, selbige zu initiieren. Vor dem Hintergrund der Kritik im wissenschaftlichen Schrifttum dürfte im Hinblick auf den Transfer der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse in andere Disziplinen jedoch eine gewisse Zurückhaltung vorteilhaft sein. Die Zukunft wird zeigen, ob es sich hier um neue „Zauberformeln” oder lediglich um einen nicht nachhaltigen Modetrend handelt.

Deshalb sollte die Führungsforschung die neurowissen- schaftlichen Forschungsergebnisse kritisch und konstruktiv zur Kenntnis nehmen und in einen offenen Dialog eintreten, der von Vorurteilen frei ist.
Es geht darum, wenn gesicherte Resultate vorliegen, zu prüfen, ob und wenn ja, wie man diese entweder in bestehende Denkmodelle integrieren kann oder ob es notwendig ist, neue Modellvorstellungen zu entwickeln.


Die Neurowissenschaften, darin dürfte der derzeitige Nutzen bestehen, tragen dazu bei, in den tangierten Wissenschafts- systemen, wozu auch die Betriebswirtschaftslehre - hier: Personal-Management - gehört, vergangenheitsinduzierte Verkrustungen aufzubrechen. Sie dürften darüber hinaus in der Lage sein, insbesondere im Hinblick auf die Führungs-/Ent- scheidungstheorie, der betriebswirtschaftlichen Forschung neue Erkenntnishorizonte zu erschließen, die dann möglicherweise dazu beitragen, menschliches Verhalten in Unternehmen besser zu verstehen. Dies kann auch dazu führen, dass man die Rolle von Führungskräften im Unternehmen deren Position, die Verhaltensweisen überdenken ggf. modifizieren muss.

Die Neurowissenschaften eröffnen den Möglichkeitsraum u.U. das Aufgabenfeld Führungsforschung zu erweitern resp. neu zu definieren. Entscheidungsprozesse können an Transparenz gewinnen.

Durch diese Forschungsergebnisse wird deutlich, dass die Diskussion um die für die Managementtheorie wichtigen Begriffe „Emotionalität vs. Rationalität” neu belebt wird. Die Neurowissenschaften werten die Bedeutung von „Verstand”, „Vernunft” und „Bewusstsein” auf.